Awareness

„Wir sind der glitzernde Mörtel zwischen dem Club, der den Rahmen für die Veranstaltung darstellt und den Gästen, die durch ihre Emotionen diesen Rahmen befüllen. ✨“ - SOLO von hausgemacht

Wer sind wir?

Um besser definieren zu können wer wir sind, ist es sinnvoll zuerst zu erklären, wer wir nicht sind: Wir sind selbst keine Sozialarbeiter*innen, keine Securities und keine Sanitäter*innen! Jedoch entwickeln wir unsere Arbeit laufend weiter, um so durch einen wachsenden Erfahrungsschatz Pionierarbeit im Awarenessbereich zu leisten und auf diesem Gebiet unsere eigenen Standards zu setzen.

Das Awareness-Team von hausgemacht besteht aus 12 Kernmitgliedern und greift je nach Event auf unterschiedlich viele externe Helfer*innen zurück. Dabei sind wir komplett frei finanziert, d.h. an kein staatliches Organ und an keine Partei gebunden.

Was ist awareness?

Awareness bedeutet Aufmerksamkeit und Bewusstsein. Für uns schließt das Hinterfragen eigener Privilegien und umsichtiges Handeln mit ein. Dabei orientieren wir uns an den Bedürfnissen, Grenzen und Wahrnehmungen anderer. Es ist wichtig für neue Sichtweisen offen zu sein und durch den Austausch mit anderen eine Erweiterung des eigenen Horizonts stattfinden zu lassen.

Dies kann dazu führen, dass man von seinen ursprünglichen Positionierungen und der eigenen Rolle Abstand nimmt und durch Selbstreflexion sowie Reflexion des eigenen Handelns ein geschärftes Bewusstsein für das Wohl und die Grenzen jedes Individuums entwickelt.

Was sind unsere AuFgABen?

Unsere Aufgabe ist nun dafür zu sorgen, dass das oben genannte Leitbild umgesetzt wird - sowohl von unseren Gästen als auch vom Club Personal.

Dabei möchten wir vor allem einen SafeR Space, insbesondere für FLINTA*, schaffen. D.h. wir leisten Aufklärungsarbeit, zeigen Präsenz und gehen aktiv auf Menschen zu.

Wir fungieren als verständnisvolle, konsensorientierte Ansprechpersonen bei Unwohlsein, welches durch unterschiedliche Situationen ausgelöst werden kann. Je nachdem stehen uns Sanitäter*innen und Securities zur Seite, mit welchen wir uns im ständigen Austausch befinden.

Ein „safe space“ ist ein sozialer Raum, in dem sich betroffene Gruppen, welche sich marginalisiert und diskriminiert fühlen, frei bewegen können und nicht eben dieser Ausgrenzung ausgesetzt sind. Dabei handelt es sich um ein theoretisches Konstrukt, indem sämtliche Trigger ausgeschlossen werden und alle Beteiligten ihre Individualität, ohne die Einschränkung durch andere und ohne andere einzuschränken, ausleben können. Die Etablierung dieses Idealzustands ist leider aufgrund vieler komplexer Faktoren kaum umzusetzen, weshalb wir also bewusst den Namen „SafeR Space“ nutzen, um darauf hinzuweisen, dass an der Erfüllung des Idealzustands gearbeitet wird, dies jedoch nie garantiert, sondern nur möglichst nahe daran verwirklicht werden kann.

Wie setzen wir diese Aufgaben um?

Damit wir kontinuierlich unser Wissen vertiefen und Handlungsweisen anpassen, nehmen wir regelmäßig an unterschiedlichen Schulungen teil und überdenken unsere Vorgehensweisen. Die gewonnenen Erkenntnisse geben wir an unsere Mitglieder bzw. Helfenden weiter. Außerdem tauschen wir uns regelmäßig sowohl mit Gästen als auch untereinander aus, diskutieren und reflektieren hypothetische und reale Vorkommnisse und arbeiten so daran, die Qualität unserer Arbeit zu verbessern.

Um auf unseren Veranstaltungen einen sicheren Rahmen zum Feiern zu ermöglichen, beginnen wir mit der Aufklärung unserer Gäste im Vorfeld. Auf unserer Website und den Social-Media-Kanälen sensibilisieren wir unsere Gäste für unsere Werte. Um dann an den Events teilnehmen zu können, muss der speziell für unsere Events konzipierte Fragebogen ausgefüllt werden. Dabei wird ein Wissen über eben diese Werte nochmals geprüft. Durch diesen Fragebogen findet auch eine Vorauswahl statt, die es uns erleichtert, Gästen mit den gleichen Grundsätzen Zugang zu unseren Veranstaltungen zu ermöglichen.

Während der Events selbst haben wir ein spezielles Auge auf das körperliche Wohlbefinden unserer Gäste. Außerdem achten wir darauf, dass Grenzen respektiert werden und schreiten im Bedarfsfall ein. Um dies umsetzen zu können, positionieren wir uns gut erkennbar an sichtbaren Punkten der Event-Location oder bewegen uns aktiv durch die Crowd. Man erkennt uns bei Nacht an den Lichterketten und tagsüber an den Warnwesten. Außerdem tragen wir immer eine kleine Tasche bei  uns, die mit wichtigen Hilfsmitteln, wie Ohropax, Traubenzucker, Tampons und - je nach Veranstaltung - auch Kondomen ausgestattet ist.

Trotz aller Bemühungen und wochenlanger Vorarbeit sind wir natürlich vor allem auf unsere Gäste angewiesen. Deshalb appellieren wir an alle Teilnehmenden, selbst achtsam den Abend zu genießen und in kritischen Situationen Zivilcourage zu zeigen. Das Motto hierfür ist "See something, say something" - so wollen wir dazu animieren, dass auch unsere Gäste durch ihr Verhalten und durch ihre eigene Awareness zu einem SafeR Space für alle Beteiligten beitragen.

Was erwarten wir von unseren Gästen?

Wir erwarten eine Identifikation mit unseren Werten. Alle Personen, die sich damit nicht kompatibel sehen oder die uns das Gefühl vermitteln, sie tun es nicht, sind auf unseren Partys nicht willkommen.

Genau diese Werte implizieren konkret:

feministisches, antirassistisches, anti-diskriminierendes Verhalten, insbesondere gegenüber LGBTQIA*
Konsens zu jeder Zeit, an jedem Ort
Respekt voreinander
Achtsamkeit, sodass der SafeR Space auch einer bleibt
Das Melden von Vorfällen an das Awareness-Team, um uns bei unserer Arbeit zu unterstützen - am Event selbst und auch im Nachhinein
Sich im Vorfeld über den Ablauf und die Gegebenheiten auf der Veranstaltung informieren (Selektion, Dresscode, Ablauf beim Einlass, Unterschiede der einzelnen Veranstaltungen etc.), um dem Team die Arbeit zu erleichtern und zu einem reibungslosen Ablauf beitragen zu können
Zivilcourage